Gerade von einer Russlandreise zurückgekehrt, kommt der junge Dichter Rainer Maria Rilke auf Einladung des Künstlers Heinrich Vogeler im Spätsommer 1900 nach Worpswede. Es ist sein zweiter Besuch auf Vogelers Barkenhoff, der um die Jahrhundertwende als Mittelpunkt geistigen und kulturellen Lebens weit über Worpswede hinaus bekannt ist. Dieser Aufenthalt wird für Rilke sowohl künstlerisch, als auch privat zum schicksalhaften Ereignis. Neben den prägenden Impulsen für seine weitere künstlerische Entwicklung und dem Erlebnis der Worpsweder Landschaft sind es vor allem die intensiven Begegnungen mit den Menschen der Künstlergemeinschaft, die sein Leben nachhaltig verändern werden. In diesem sechswöchigen Aufenthalt entsteht eine lebenslange und vielschichtige Freundschaft mit der Malerin Paula Modersohn-Becker und die Begegnung mit der Bildhauerin Clara Westhoff mündet kurze Zeit später in einer Heirat. Einfühlsam und zugleich voller sprachlicher Kraft schildert Rainer Maria Rilke diese Erlebnisse in seinen Tagebuchaufzeichnungen, die in der Beschreibung der legendären sonntäglichen Zusammenkünfte der Künstlergemeinschaft im „Weißen Saal“ ihren Höhepunkt finden.
Gelesen wird „Rilkes Worpsweder Tagebuch“ von dem Schauspieler und Regisseur Oliver Peuker. Der künstlerische Leiter der Cosmos Factory Theaterproduktion beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Leben und Werk Rainer Maria Rilkes.
„Die sprachliche Kraft Rilkes, seine einfühlsamen Topoi und die seismographische Tiefenschärfe in der Beschreibung von Personen und Szenen machen seine Tagebucheintragungen zu einem Gesamtkunstwerk.“Weser-Kurier